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Zecken – Gefahren für den Hund

Hundefell und Hundehaut - die Eintrittspforte für Zecken und andere Parasiten

Wer kennt das nicht: Häufiges Kratzen und Knabbern im Fell! Die Haut und das Fell sind beliebte Aufenthaltsorte einer Reihe von sogenannten Ektoparasiten (Parasiten der Körperoberfläche). Sie können Hautteile anfressen oder aber auch Blut saugen. Jedenfalls verletzen sie die Hautoberfläche und schaffen somit eine Eintrittspforte für Bakterien und Pilze, die dann auch zu sekundären Infektionen führen können. 

Das solltest Du über Zecken wissen

Zecken sind weltweit verbreitet. Sie sind mit den Spinnen verwandt und besitzen wie diese im ausgewachsenen Zustand 8 Beine (im Gegensatz zur Zeckenlarve die nur 6 Beine hat). In ihrer Entwicklung durchlaufen die Zecken drei Stadien: Larve, Nymphe und dann zum geschlechtsreifen Weibchen bzw. Männchen. Diese Entwicklung kann sich zum Teil über mehrere Jahre erstrecken. In jeder dieser Entwicklungsphasen saugen die Zecken Blut und häuten sich danach. Unsere Hunde werden fast ausschließlich im Freien befallen, wo die Zecken auf Sträuchern und Pflanzen in einer Höhe von ca. 1 Meter auf ihre Beute lauern. Da die Zecke keine Augen besitzt verlässt sie sich ausschließlich auf ihren Geruchssinn, der in dem sogenannten „Haller´sches Organ“ in den Vorderbeinen lokalisiert ist. Mit diesem nimmt die Zecke Hautdüfte, allen voran die sogenannte „Buttersäure“ wahr. 

Im Frühjahr und Herbst haben sie ihre deutlichen Aktivitätsphasen. Um an ihren Wirt zu gelangen, breiten sie ihre Vorderbeine predigerartig aus und haken sich beim Vorbeilaufen an ihrem Wirt ein. Dabei finden sie natürlich auf einem Hundefell besser Halt als auf der glatten Haut eines Menschen. Die männliche Zecke ist schwarz und nur 2,5 mm lang, die Weibchen die noch nicht gesogen haben erscheinen rötlich und sind etwa 3 – 4 mm groß. Ein mit Blut vollgesaugtes Weibchen kann bis zum 200fachen ihres Gewichts und eine beachtliche Größe von 1,5 cm erreichen! Nach der Kopulation auf dem Hund kann eine geschlechtsreife, weibliche Zecke bis zu 3000 Eier ablegen. Aus diesen Eiern schlüpfen dann die sechsbeinigen Larven in einer Größe von 0,5 – 1,0 mm. Nach ihrer ersten Blutmahlzeit als Larve, bei dem sie das vordere Ende ihres Körpers in die Haut des Wirtes versenken, fallen sie zu Boden und häuten sich zur achtbeinigen Nymphe. Die Nymphe befällt ebenfalls wieder einen geeigneten Wirt, saugt dessen Blut, fällt ab und häutet sich zum Weibchen oder Männchen. Beide sind wieder auf der Suche nach einer Blutmahlzeit und sind dabei nicht sehr wählerisch.

Jedes Entwicklungsstadium der Zecke saugt jeweils nur einmal: Larven für 4 - 5 Tage, die Nymphe für 3 - 5 Tage und die ausgewachsenen Weibchen sogar bis zu 14 Tagen! Dabei können sie bis zu 0,5 g Blut aufsaugen. Die männliche Zecke saugt – wenn überhaupt – nur sehr kurz, denn sie ist auf dem Wirtstier nur, um die Weibchen zur Begattung zu suchen. Je nach Stadium (Larve/Nymphe/adulte Zecke) saugen sie an immer größeren Tieren z.B. Maus - Igel - Hase – Hund. Mit nur einer einzigen Mahlzeit kann die Zecke dann über viele Monate, zum Teil sogar Jahre, auskommen.

Auch ist ihre Aktivitätsphase extrem lange. Sie werden schon ab Temperaturen von 7 – 10 Grad Celsius aktiv und können oft von Januar bis Dezember ihr Unwesen treiben.

Welche Gefahren können durch Zecken entstehen?

Leider können Zecken beim Blutsaugen viele Krankheiten übertragen. Beim Saugakt am Wirt können sie einige Krankheiten übertragen. Die bekannteste unter ihnen ist die Borreliose. Wie auch bei uns Menschen führt die Infektion mit dem gramnegativen Bakterium Borrelia burgdorferi evtl. zu schlimmen Symptomen wie z.B. gichtartige Gelenkveränderungen bis hin zu Lähmungen. In der Endphase kann es dann zum Befall der Nerven- und Muskelsysteme kommen, bis hin zu Hirn- und Herzschäden. Das Leitsymptom sollte die Lahmheit sein!

Die in gewissen Zeckenarten vorkommenden FSME-Viren (Erreger der Frühsommer-Meningoencephalitis beim Menschen) können beim Stich auch auf den Hund übertragen werden, allerdings führen diese meist nicht zu Krankheitssymptomen. Das Bakterium Anaplasma phagocytophylum kann zu deutlichen Krankheitssymptomen, wie z.B. totalen Schwächung des Tieres führen. Eine Übertragung der einzelnen Erreger beginnt meist zu unterschiedlichen Zeiten nachdem sich die Zecke an ihrem Wirt angesaugt hat:

Borreliose ca. 8 – 16 Stunden 
Anaplasmose ca. 24 Stunden
FSME kann sofort nach dem Stich übertragen werden

Zudem können Zecken noch folgende Krankheiten übertragen die den Hund vor allem in Südeuropa gefährden können:

Babesiose (Babesia canis): beim Stich injiziert befällt es die roten Blutkörperchern
Hepatozoonose (Hepatozoon canis): sie befallen die Zellen der Leber, der Milz und des Knochenmarks des Hundes und können sogar beim „Abknabbern“ der Zecke vom Hund aufgenommen werden
Ehrlichiose  (Ehrlichia canis): diese Erreger zählen zu den Rickettsien und befallen weiße Blutkörperchen, die sogenannten Monocyten und vermehren sich in ihnen

Mögliche Anzeichen einer Erkrankung nach einem Zeckenstich

Lokale Hautreaktionen wie Schwellungen, Rötungen, Entzündungen an der Stichstelle
Fieberschübe
Festliegen, der Hund kommt schwer hoch
intermittierende Lahmheit
Bewegungsstörungen

Falls Du bei Deinem Hund Anzeichen einer Erkrankung bemerkst, solltest Du auf jedenfall einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker aufsuchen!

Was kann ich tun damit die Zecke mein Tier nicht sticht?

Als erstes muss gesagt werden dass es keinen 100%igen Schutz gegen Zeckenangriffe gibt, weder auf schulmedizinischer noch auf naturheilkundlicher Seite. Vor allem bei Spaziergängen durch Wälder, bei Wanderungen und insbesondere wenn Dein Hund im Unterholz herumschnüffelt, sollte man gewisse Schutzmaßnahmen ergreifen. 

In unserer naftie – Naturheilpraxis für Tiere empfehlen wir unseren Tierhaltern mit natürlichen Substanzen die Zeckenangriffe zu verringern, zumal die Zecken auch auf die chemischen Wirkstoffe schon Resistenzen entwickeln.

Äußerlich:

Natürlicher Spot-on z.B. auf Basis von Margosa-Extrakt (aus Neembaumöl) und Decansäure (aus Kokosöl). Verabreichung: alle 3 - 4 Wochen in der Zeckenzeit. Der Hund sollte danach für mindestens 5 Tage nicht gewaschen oder gebadet werden, da dies die Wirkzeit deutlich verkürzen kann.
natürliches Spray mit Kiefernkernholzextrakt. Verabreichung: vor dem Spazieren gehen, täglich auf das Fell sprühen und leicht einmassieren
bei kurzhaarigen Hunden kann man auch etwas Kokosöl ins Fell einmassieren

Innerlich mit dem Futter:

Ölmischung mit Schwarzkümmelöl, Oreganoöl und etwas Knoblauchöl
Bierhefe-Tabletten
bei guter Verträglichkeit eine sehr kleine Menge frischen Knoblauch mit ins Futter

Grundsätzlich aber sollte nach jedem Spaziergang das Fell ordentlich abgesucht werden, denn man muss wissen, dass Zecken einige Zeit herumlaufen bevor sie zustechen. Vor allem der Hals, Brust, Achseln und der Kopf sollten gründlich untersucht werden. Auch wenn die Zecke bereits angestochen hat, überträgt sie manche Erreger erst Stunden später. Daher kann eine frühzeitige Entfernung der Zecke mögliche Übertragungen verhindern.

Was tun wenn die Zecke sich schon festgebissen hat?

1. Die Zecke sollte so schnell wie möglich entfernt werden. Dazu benötigst Du am besten einen Zeckenhaken oder eine Zeckenzange

2. Zeckenhaken oder Zeckenzange so nah wie möglich an der Haut bzw. dem Kopf der Zecke ansetzen und die Zecke vorsichtig herausdrehen. Sollte die Zecke sehr klein sein macht ein Zeckenhaken die Arbeit wesentlich leichter

3. Achte darauf, dass Du den Körper der Zecke (vor allem bei einer Zeckenzange) nicht zu stark drückst. Damit soll vermieden werden, dass die potenziellen Erreger von der Zecke auf Deinen Hund übertragen werden

4. Nach der Entfernung der Zecke kannst Du die Einstichstelle desinfizieren. Dazu eignet sich u.a. ein natürliches Kiefernkernholzextrakt

5. Sollte wider Erwarten der Kopf der Zecke in der Haut des Hundes stecken bleiben, solltest Du die Stelle einige Tage lang auf Entzündungsreaktionen, Schwellungen usw. kontrollieren. In aller Regel wird der Stechrüssel der Zecke innerhalb einiger Tage vom Hund abgestoßen

Da wir Menschen im Allgemeinen hinter unseren Hunden herlaufen, sollten wir uns beim Spazierengehen in gewissen Gebieten wie Wäldern und Unterholz ebenfalls schützen. Dazu kann man sich bei kurzen Hosen mit etwas Kokosöl einreiben oder ein natürliches Kiefernkernholzextrakt auftragen. Auch etwas Knoblauch in der Nahrung sollte die lästigen Blutsauger fernhalten ;-)

Nun wünsche ich Euch und Euren vierbeinigen Freunden eine zeckenfreie Zeit,

Euer Andreas

Veröffentlicht in: Gesundheit

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