Revolutionäre Alternative oder zweifelhafte Option?

Insektenfütterung beim Hund

Holzteller voll Mehlwürmer auf Holztisch

Wer nachhaltige Alternativen zum klassischen Fleisch im Hundefutter sucht, stößt zunehmend auf das Thema Insektenprotein. Insekten werden oft als wertvolle Proteinquelle für Hunde mit Allergien beworben und sollen in puncto Nährwert dem Fleisch ähnlich sein. Doch ist Insektenprotein wirklich eine zukunftsträchtige Lösung für unsere Vierbeiner?

Wir haben das Thema aus der Perspektive unserer Naturheilpraxis und unserer naftie-Nachhaltigkeitskriterien beleuchtet.

Welche Insektenarten werden verwendet?

Die meistgenutzten Insektenarten im Hundefutter sind die Larven der Schwarzen Soldatenfliege und des Mehlkäfers. Diese Insekten bieten tatsächlich ein bemerkenswertes Nährstoffprofil: Sie enthalten alle essenziellen Aminosäuren sowie B‑Vitamine, Mineralien und wertvolle Fettsäuren. Für uns bei naftie ist jedoch entscheidend, dass der Nährwert allein nicht ausreicht – wir betrachten bei der Auswahl von Zutaten auch ethische und ökologische Aspekte.

Vom Insekt zur Mahlzeit: Die Verarbeitungsschritte für Hundefutter

Sobald die Larven der Insekten die gewünschte Größe erreicht haben, werden sie durch einen Hitze- oder Kälteschock abgetötet und anschließend zu einem Brei oder feinem Pulver verarbeitet. In dieser Form lässt sich das Insektenprotein ideal in Nass- oder Trockenfutter integrieren.

Der Hundefuttermarkt bietet mittlerweile eine Vielzahl an Produkten auf Insektenbasis – von vollwertigen Alleinfuttermitteln bis hin zu Snacks wie kleinen Belohnungshappen oder Kausnacks. Außerdem sind spezielle „Reinprotein“-Dosen und Insektenproteinpulver erhältlich, die Hundehalter nutzen können, um die Rationen ihrer Hunde gezielt und bedarfsgerecht zu ergänzen.

Insektenprotein als hypoallergene Alternative?

Insektenprotein wird häufig als hypoallergen angepriesen und kann tatsächlich eine Alternative für Hunde mit Unverträglichkeiten gegenüber herkömmlichen Fleischsorten sein. Allerdings ist der hypoallergene Status von Insekten nicht garantiert – auch hier kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Wichtig bleibt, Insektenprotein schrittweise einzuführen und die individuelle Verträglichkeit zu testen, bevor es dauerhaft im Napf landet.

Nachhaltiger als Fleisch – oder doch nicht?

Insektenprotein gilt als ökologisch vorteilhaft, da die Zucht dieser Tiere weitaus weniger Treibhausgase verursacht und weniger Ressourcen wie Wasser und Land beansprucht. Gleichzeitig bleibt jedoch der Energiebedarf für die konstant beheizten Zuchtanlagen kritisch – diese Art der Haltung stellt die CO₂-Bilanz von Insektenzucht infrage. Bei naftie setzen wir uns für eine ganzheitlich nachhaltige Produktion ein, und der hohe Energieverbrauch bei der Insektenzucht widerspricht unseren Prinzipien zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks.

Ethik und Massentierhaltung in der Insektenzucht

Ein ethisches Dilemma bleibt bestehen: Für eine nahrhafte Mahlzeit auf Insektenbasis werden Millionen von Larven benötigt. Obgleich die Tiere durch Hitze- oder Kälteschock getötet werden und das Verfahren unblutig ist, ist die Frage nach der ethischen Vertretbarkeit unklar. Da Insekten in Massen gezüchtet und ohne Rücksicht auf mögliche Schmerzempfindungen gehalten werden, steht die Insektenzucht oft im Gegensatz zu unseren Werten der artgerechten Haltung und des Respekts gegenüber allen Lebewesen.

Warum naftie kein Hundefutter mit Insekten anbietet

Auch wir bei naftie haben Insektenprotein als Alternative geprüft, jedoch kritisch hinterfragt und schließlich verworfen. Unsere Entscheidung basiert auf mehreren Faktoren:

  • Fehlende Standards und Transparenz: In Deutschland gibt es keine einheitlichen Standards für die Insektenzucht für Futtermittel. Häufig stammen die Insekten aus dem Ausland, und die Haltungs- und Arbeitsbedingungen sind schwer nachzuvollziehen.

  • Hoher Energieverbrauch: Die beheizten Zuchtanlagen stehen im Widerspruch zu unseren Nachhaltigkeitswerten und den Bemühungen, ressourcenschonend zu arbeiten.

  • Massentierhaltung und Tierschutz: Insekten in Massen für die Futtermittelproduktion zu züchten, entspricht nicht unserem Verständnis von artgerechter Haltung und respektvollem Umgang mit allen Lebewesen.

Aus diesen Gründen bleibt naftie konsequent seiner Philosophie treu, nur nachhaltige, ethisch vertretbare und wertvolle Zutaten für Hund und Umwelt anzubieten. Unser Ziel ist es, Produkte zu schaffen, bei denen kein Tierleben unnötig geopfert wird. Daher setzen wir auf Fleisch aus artgerechter Tierhaltung und nutzen gezielt Teile, die von der Lebensmittelindustrie oft vernachlässigt werden und sonst verloren gingen. Mit unserem Ansatz plädieren wir für einen bewussteren Umgang mit Fleisch und fördern eine verantwortungsvolle Hundeernährung, bei der das Wohl aller Lebewesen – nicht nur das unserer Hunde – an erster Stelle steht.

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Konsequent nachhaltig seit 2014 - naftie